Pressemitteilung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin
Die meisten gefährlichen Produkte kamen auch 2014 aus China,
allerdings dicht gefolgt von Deutschland. Das berichtet die Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Informationsdienst "Gefährliche
Produkte 2015. Informationen zur Produktsicherheit". Im jährlich
erscheinenden Bericht zur Produktsicherheit wertet die BAuA unter anderem die
Meldungen des europäischen Schnellwarnsystems RAPEX statistisch aus. 27 Prozent
der erfassten mangelhaften Produkte kamen dabei aus China, wobei ihr Anteil
gegenüber den Vorjahren deutlich gesunken ist. Im Vergleich zum letzten Jahr
ist der Anteil der aus Deutschland stammenden gefährlichen Produkte dagegen um
acht Prozent gestiegen. 2014 gab die BAuA insgesamt 209 Meldungen in das
RAPEX-System der Europäischen Kommission ein. Über die statistischen
Auswertungen hinaus beleuchtet der gerade erschienene Informationsdienst das
Unfallgeschehen mit Geräten und Maschinen.
Beinahe die Hälfte der per RAPEX gemeldeten Produkte
verstieß gegen das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG). Die größte Produktgruppe
bildeten dabei mit 89 Prozent Fahrzeuge und deren Aufbauten. Es bestand in den
meisten Fällen eine mechanische Gefährdung, beispielsweise aufgrund von
Festigkeitsmängeln. Der zweithäufigste Bemängelungsgrund waren Verstöße gegen
das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB), wobei
die Bedarfsgegenstände für Heim und Freizeit mit 51 Prozent hier die größte
Produktgruppe bildeten. Gemeldet wurde besonders häufig Bekleidung, bei der
Grenzwerte für Farbstoffe oder Chrom VI überschritten wurde.
Die Auswertung von nationalen Pressemeldungen sowie die
Meldungen tödlicher Arbeitsunfälle vervollständigen den Bericht. Insgesamt
gelangten 1044 regionale sowie überregionale Pressemeldungen über Unfälle,
gefährliche Ereignisse, Verletzungen und Tod mit Beteiligung von technischen
Geräten in die Auswertung. Wie bereits im vergangenen Jahr stehen Maschinen für
Gewerbe und Industrie sowie Transport- und Hebemittel an der Spitze der
Gefahrenstatistik. 2014 wurden der BAuA 169 tödliche Arbeitsunfälle gemeldet,
die im Zusammenhang mit technischen Produkten standen. Im überwiegenden Teil
der Fälle ist menschliches Fehlverhalten als Unfallursache anzunehmen. Der
Bericht schließt mit Hinweisen auf die Meldeverfahren in der Europäischen Union
und den amtlichen Bekanntmachungen in 2014.
"Gefährliche Produkte 2015. Informationen zur
Produktsicherheit"; Isabell Bentz, Annegret Bilinski, Tobias Bleyer,
Jochen Blume; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin 2015; ISBN 978-3-88261-153-3; 80 Seiten.