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Mittwoch, 8. April 2015

Greenwashing: Hersteller von Halogenlampen täuschen Verbraucher in Deutschland und der EU



BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Halogenlampen sind die ineffizientesten Lampen im Beleuchtungsregal. Dennoch werden sie mit diversen "Eco"-Bezeichnungen und grünem Verpackungsdesign von vielen großen Markenherstellern verkauft. Das haben sowohl Proben des BUND sowie seiner europäischen Partnerorganisationen aus dem "Coolproducts"-Netzwerk ergeben.

Halogenlampen fressen Strom und Geld
Seit dem so genannten "Glühlampen-Aus" vor einigen Jahren sind Halogenlampen die mit Abstand größten Energieverschwender im Beleuchtungsfachhandel. Sie verbrauchen ein Vielfaches (fünf- bis zehnmal so viel) an Strom für die gleiche Lichtausbaute wie eine vergleichbare LED-Lampe.

Im Rahmen des EU-Energielabels erreichen Halogenlampen maximal eine Energieeffizienzklasse von D oder C. Wohingegen die besten LED-Lampen durch die Effizienzklasse A++ ausgewiesen werden. Zudem erhöht der Einsatz von Halogenlampen die Energiekosten der Verbraucher pro eingesetzter Lampe um etwa einen Euro pro Monat gegenüber einer vergleichbaren LED-Lampe.

Hersteller sollen nicht länger mit Öko-Attributen werben dürfen
Trotzdem bewerben Hersteller wie Osram, Philips, Xavax und Co. ihre Halogenlampen mit Prädikaten wie "Eco", "Eco-Classic" oder "Eco-Superstar". Das ist aus BUND-Sicht Verbrauchertäuschung pur! Verbraucher, die bei den etwas günstigeren Verkaufspreisen von Halogen im Vergleich zu LED diesem Greenwashing auf den Leim gehen, zahlen anschließend Monat für Monat die Zeche – auf Kosten Ihres eigenen Budgets und unseres gemeinsamen Klimas.

Das EU-Recht verbietet ausdrücklich der Verkauf von ineffizienten Leuchtmitteln wie Halogenlampen mit der Bezeichnung "Energiesparlampe" oder ähnlichen Begriffen. Die Bezeichnung "Eco" (zu deutsch: "Öko") ist darin zwar nicht explizit erwähnt. Doch EU-Leitlinien, die für die europäischen Marktaufsichtsbehörden bestimmt sind, betonen eindeutig, dass die Nutzung von Begriffen wie "Eco" genauso rechtlich einzustufen ist wie die unzulässige Bezeichnung als "Energiesparlampe".

Mittlerweile haben BUND-Partner aus dem "Coolproducts"-Netzwerk rechtliche Beschwerden in Frankreich, Dänemark und Schweden eingereicht. In Deutschland hat der Bundesverband Verbraucherzentrale nun ebenfalls entsprechende rechtliche Schritte gegen die irreführenden Produktbezeichnungen eingeleitet.